Montag, 15 Oktober 2018 19:58

Das Aufräumkommando arbeitet auf unserem Zeltplatz in St. Julien de Peyrolas

Am Sonntag ist ein vierzehnköpfiges Team aus Leverkusen nach Südfrankreich gefahren, um weiter auf dem Platz aufzuräumen. Riesige Berge von Müll werden sortiert und zum Entsorgungszentrum gefahren. Während weiter im Süden wieder Starkregenfälle ganze Dörfer verwüsteten, konnte im Norden der Provence bei nur ganz leichtem Niederschlag gearbeitet werden.

Über zwei Monate nach der Katastrophe, die ein Menschenleben gekostet und unseren Zeltplatz zerstört hat, muss aber trotzdem nach vorne geblickt werden. Ganz viele Eltern und Teilnehmer fordern uns auf, das Zeltlager weiter durchzuführen. Zur Zeit finden in mehreren Gemeinden im Département Ardèche Gespräche mit den Bürgermeistern statt. Es ist schwierig, ein geeignetes Gelände zu finden, welches unseren Ansprüchen auch genügt. Wir könnten uns auch vorstellen, die Zelte in dieser Region ganz abzubrechen und ganz woanders neu anzufangen.

Wir brauchen einen Platz, der voll erschlossen ist. Der Platz muss mit LKWs und Bussen erreichbar sein. Die Umgebung ist aber das Wichtigste. Sie wissen, wie die Kinder gestrickt sind. Ohne Schwimmmöglichkeit gehts überhaupt nicht. Fußläufig sollte zumindest irgendwas erreichbar sein, was wenigstens einen Hauch von Tourismus ausstrahlt. Die Landschaft sollte ebenfalls reizvoll sein.

Falls sie so einen Ort kennen, der nicht weiter als tausend Kilometer von Leverkusen entfernt liegt, melden sie sich bitte bei uns.

Einige Teilnehmer unserer Ferienfreizeit haben die Katastrophe noch nicht ganz verdaut und sind zum Teil auch noch gesundheitlich angeschlagen. Wir hoffen, dass alle baldmöglichst wieder fit sind. Wann die Versicherung bezüglich der Sachschäden eine Entscheidung treffen wird, wissen wir nicht. Wichtig ist erstmal, dass die Schäden bei der Versicherung gemeldet sind.

Zu den vielen Medienberichten müssen wir hier auch kurz Stellung beziehen. Es wurde ein Scheißdreck geschrieben - einfach sensationell. Man kann einigen Journalisten mitteilen was man will und doch wird es dann falsch wiedergegeben. Von vielen Elternteilen, deren Kinder bei der Katastrophe dabei waren, wurden wir gebeten, die vielen Falschmeldungen richtig zu stellen. Das wäre aber vertane Zeit.

Selbstverständlich hatten wir eine Genehmigung der Bezirksregierung von Nimes für die Durchführung unseres Ferienlagers! Diese liegt auch der Staatsanwaltschaft vor! Eine behördliche achtundvierzigstündige Vorwarnung hat es bei uns nicht gegeben! 

In Leverkusen rennen ja auch einige Elternteile durch die Gegend und erzählen den letzten Käse. Nun ja, das kann man keinem verbieten. In den sozialen Medien wird ebenfalls jede Menge Blödsinn gepostet. Wem es Freude bereitet...

Wir haben in den letzen Wochen fast täglich mit Kindern und Eltern zusammengesessen und die Ereignisse von den Menschen schildern lassen, die dabei waren. Diese Treffen waren für uns und den Teilnehmern mit ihren Eltern sehr aufschlussreich. Leider haben nicht alle die Möglichkeit genutzt, an diesen Gesprächen teilzunehmen.

Wir wünschen allen Kindern schöne Herbstferien! Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr wieder eine attraktive Ferienfreizeit anbieten können.

Wir danken allen unseren Unterstützern, die uns in den letzten Wochen hilfreich zur Seite standen. 

 

 

   

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