Mittwoch, 03 Juni 2020 20:23

Ganz üble Nachrichten

Ich war schon desöfteren in Aktion als Überbringer schlechter und sehr schlechter Nachrichten. Diesmal fällt es mir aber besonders schwer. Nach einem Telefonat mit der Bayrischen Staatsregierung bleibt uns nichts anderes übrig, als unser geplantes Zeltlager abzusagen.

Hier kurz die Fakten, die uns nichts anderes gestatten, als unser traditionelles Ferienlager in diesem Jahr nicht durchzuführen:

In Bayern sind bis zu einer anderen Entscheidung des Landtags Reisebusfahrten mit Gruppen nicht gestattet. Individualreisende dürfen mit Reisebussen fahren.

Auf Campingplätzen sind nur Camper mit Wohnwagen oder Wohnmobilen erlaubt, die eine eigene Sanitäreinheit vorweisen können. Auf dem Campingplatz in Flossenbürg sind die Duschen gesperrt, und auch die Benutzung der Waschmaschinen untersagt. Zelten ist zurzeit verboten.

Bis zum heutigen Nachmittag haben wir fest daran geglaubt, dass wir wieder mit den Kindern und Jugendlichen einen unbeschwerten Abenteuerurlaub in einer schönen Umgebung verbringen können, zumal der Campingplatzbetreiber uns noch vor zwei Wochen mitteilte, dass er damit rechnet, uns in den Sommerferien begrüßen zu können.

Es ist so wie es ist. Wenn ich an die vielen traurigen Kinder denke, die in der letzten Zeit ein entbehrungsreiches Leben ohne die wichtigen sozialen Kontakte führen mussten, könnte mir richtig schlecht werden. Es tut mir so unendlich leid, dass das Jahr 2020 ein Jahr ohne die St. Antonius-Ferienfreizeit wird. Seit 1957 fahren wir mit Kindern und Jugendlichen Jahr für Jahr ins Abenteuercamp. Ich bin seit 1972 ohne Pause dabei und habe auch schon einige Krisen erlebt - aber immer konnten wir weitermachen...

Wir mussten heute eine Entscheidung treffen. Die Landtagssitzung war gestern. Am gestrigen Nachmittag hat man mich gebeten, heute mit den Münchnern nochmal zu sprechen. Da die uns betreffenden erwarteten weiteren Lockerungen nicht beschlossen wurden, konnten wir nur diesen Schritt tun. Wann die nächste Sitzung des Landtags ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Den Eltern und Teilnehmern zwei Tage vor Fahrtantritt abzusagen, wäre hochgradig unanständig.

So viele Menschen haben sich in der letzten Zeit für das St. Antonius-Zeltlager eingesetzt...

Wir werden aber weitermachen! Wir streichen das Jahr 2020 einfach. Nach 2019 geht es bei uns mit 2021 weiter. Deshalb machen wir den Teilnehmern ein Angebot: Wer im nächsten Jahr wieder mit möchte, auch wenn er oder sie schon zu alt wäre, kann mitfahren - und zwar zu den Konditionen von diesem Jahr. Wir müssen davon ausgehen, dass die Preise anziehen werden. Wer dieses Angebot annehmen möchte, möge sich bitte bei mir melden. Grundsätzlich bin ich an sieben Tagen in der Woche von 4.30 Uhr bis 21.30 Uhr unter 0163 244 36 62 zu erreichen. Wer jetzt unbedingt sein Geld zurückhaben möchte, sollte einen Termin mit uns vereinbaren.

Auch die Teamer haben sich auf ihren Einsatz gefreut. Es wurde schon so viel organisiert und geplant. Das Aufbaukommando hat sich für den Vortrupp Urlaub genommen, notwendiges Material wurde organisiert. Jörg hat ein großes Turniertrampolin gekauft und die Küchenausrüstung wurde mit Edelstahlkesseln und einer Kippbratpfanne erweitert.

Für die Eltern unserer Teilnehmer ist es ebenfalls eine ganz üble Nachricht. Was nun, wenn die Kinder nicht ins Ferienlager fahren können? Wir kennen die Problematik. Sie haben vielleicht schon einen Urlaub gebucht - ohne ihre Kinder, weil sie in dem Glauben waren, genau wie wir, dass die Reise stattfinden würde. Es hilft ihnen ja auch nicht weiter, dass ich mich hundeelend fühle.

Ich hatte mich so auf ein Wiedersehen mit den ganz vielen Wiederholungstätern gefreut und hoffe inständig, dass die meisten Jungs und Mädels  im nächsten Jahr wieder dabei sind, so wie Severin, Kristina, Tom, Alisha, Max, Samira, Lilja, Josua, Tamika, Nils, Jakob, Dominik, Jona, Merle, Cansu, um nur ganz wenige zu nennen...

Den Teamern abzusagen fällt uns nicht minder schwer. Hier hoffen wir selbstverständlich, dass wir dieses coole Team auch für das nächste Jahr zusammenhalten können.

 

   

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